- 1987 Die Idee der Wunder-Kohten entsteht.
Ich hatte mich nach fast 20 Jahren auf Fahrt so viel über Details an der Kohte geärgert, daß ich sie einfach nur verbessern wollte.
Sehr bald mußte ich feststellen, daß es an der Kohte eine Menge Metall und Plastik gibt.
Die Idee / die Anforderungen werden fomuliert:
Die Wunder-Kohte mußte mit einer gleich großen Plane kompatibel sein.
Der Einschränkung durch zwei Verbindungssysteme sollte verschwinden
Die Wunder-Kohte sollte von jedem überall und ganz einfach zu reparieren sein.
Metall und Plastik sollten verschwinden, stattdessen nur Kohtenstoff und Holz.
Weg von schlechten Schnüren und verbogenen und ausgegangenen Metallösen.
Weg von aufgelaufenen Einfadennähten.
Die Lösung
Statt Löcher in den Planen nur kurze Schlaufen, durch die man die langen Schlaufen zieht.
Die Knebel sind aus Holz. Die Bänder, speziell entwickelt, sind aus Baumwolle mit geringem Anteil hochreißfester, hitze- und uvbeständiger Kunstfaser ( dem gelben Sicherheitsstreifen).
Vernähte Schlaufen sind kraftschlüssiger als Ösen. Im Bereich des Hochleistungssegelns werden zur Kraftverteilung die Schaufen vernäht!
- 1988 Die Firma Stromeyer, der einzige mir bekannte Hersteller von Kohten, lehnt es ab, meine Kohte zu verwirklichen. Kurz vor dem Meißner-Lager 1988 gelingt es mir, eine Näherei für meine Kohte zu finden. Meißner '88 wird das Konzept als "Neue Kohte" vorgestellt und findet reges Interesse unter den Begriffen "Bio-Kohte" oder "Öko-Kohte". Die Näherei kündigt in letzter Sekunde den Vertrag und ich kann nicht liefern.
- 1989/1990 Ich suche weiter nach einer Näherei. Die Kohte wird weiter getestet und verbessert.
- 1991 Eine interessierte Näherei fertigt das zweite, verbesserte Modell, steigt aber nicht in die Produktion ein.
Der Firmenname TROLL entsteht.
- 1992 Praxistests in Norwegen und im Winter im Schwarzwald bestätigen das Konzept. Eine norwegische Firma ist interessiert. Das dritte wieder verbesserte Modell entsteht. Die große TROLL-Kohte wird von mir entwickelt.
- 1993 Eine ungarische Näherei fertigt das verbesserte vierte Modell als TROLL-Kohte (große Modellreihe). Es wird von Sig zusammen mit der neu entwickelten Kohtenrauchlochabdeckung in Norwegen getestet. Das fünfte nochmals verbesserte Modell geht in die Serienfertigung.
- 1994 Auf dem Entwickler-Forum WUNDER-Kohten legen die Praktiker aus den Bünden die Anforderungen an den Zuschnitt der Kohtenplanen für den Jurtenbau fest. Hohe Anforderungen der Jurtenbauer an die Außenschlaufen führen außerdem zur Entwicklung eines neuen Bandmaterials.
1995 Auf dem Entwickler-Forum WUNDER-Kohten wird die Frage "Öse oder Eckschlaufe?" endgültig für die Schlaufe entschieden. Nach Auskunft eines Segelmachers ist das Vernähen von Schlaufen kraftschlüssiger und belastbarer. Planen mit vernähten Schlaufen sind demzufolge ideal für den Bau von großen Jurtenburgen.
- 1996 Nachdem die Kohtenplanen in Schnitt und Verarbeitungsqualität den gestellten Anforderungen entspricht, stellt sich die Frage: "Was sind die idealen Aufbaumaße?". Rechtzeitig zum Entwicklertreffen findet sich die Antwort. Die Maße der Viereckplanen und die Positionen der Seitenstangen (z. B. bei der Hochkohte) geben die Geometrie vor.
Das heißt:
Eine Kohte ist ein regelmäßiges 8-Eck mit 160 cm bzw. 180 cm Kantenlänge.
Eine Jurte ist ein regelmäßiges 12-Eck mit 160 cm bzw. 180 cm Kantenlänge.
Um den maximalen Innenraum und die maximale Nutzfläche zu erhalten, sind diese Maße genau einzuhalten. Die Spannung in den Planen entsteht einzig und allein duch eine Spannung in die Höhe.
Die Redaktion des "eisbrecher" veranstaltet auf Burg Ludwigstein eine "Bündische Messe", auf der auch der TROLL-Versand ausstellt. Es gelingt mir mein Entwicklertreffen in diesem Rahmen zu veranstalten und Michael Huse (Spießer) zu gewinnen, ein Computerprogramm zu entwickeln um die ideale Kohtenplane und die ideale Jurtendachplane zu berechnen.
Die vorgestellten Ergebnisse überzeugen alle Anwesenden. Ich selbst verpflichte mich, nach diesen Maßen zu fertigen. Im Interesse aller, die Kohten und Jurten benutzen, biete ich der ebenfalls anwesenden Firma Stromeyer an, diese Maße zu übernehmen. Wir vereinbaren einen Termin für Dezember, um uns zusammenzusetzen. Dann werden aber Spießer und der TROLL-Versand kurzfristig ausgeladen, denn die Fa. Stromeyer hat sich entschieden, diese "idealen Maße" für ihre Kohten- und Jurtendachplanen nicht zu übernehmen.
- 1997 Die idealen Aufbaumaße sind gefunden. Wie aber schafft man es, ideal aufzubauen?
Ich probiere verschiedene Verfahren aus und auf dem Entwickler-Treffen 1997 diskutiere ich nochmals das gefundene Verfahren mit Schnüren. (siehe Aufbau-Tips).
Die Anforderung nach einer Plane, die eine Kohte und eine Jurte verbindet, führt zu einer Neuentwicklung, die ab 1998 als Kohten-Jurten-Übergangsplane angeboten wird. Diese Plane kann als Kohteneingang verwendet werden und wird dann mit einer normalen Viereckplane verschlossen.
- 1998
10 Jahre sind seit der ersten Vorstellung meiner verbesserten Kohte vergangen. Ich entschließe mich eine alte Idee zu verwirklichen, die
Bündische Börse
Ort: wechselnd, ein feste Zeit, Anfang Oktober.